Es gibt Spiele, die schon seit Generationen gerne gespielt werden. Sie haben eine leicht verständliche Spielanleitung, die je nach Familie variiert, sind schnell aufzubauen und haben sich im Laufe der Jahrzehnte kaum verändert. Dazu gehören Würfelspiele wie Kniffel, Legespiele wie Domino und Brettspiele wie Monopoly, Mensch ärgere Dich nicht, Fang den Hut oder Halma. Die Brettspiele Schach und Dame werden schon seit mehreren Jahrhunderten, Mühle und das Geschicklichkeitsspiel Mikado gar schon seit über eintausend Jahren gespielt.
Mensch ärgere Dich nicht
Das Brettspiel, das mit zwei bis sechs Spielern gespielt werden kann, wurde aus dem Spiel Ludo entwickelt, das wiederum aus dem indischen Spiel Pachisi entstand.
Pachisi gibt es in vielen Varianten seit dem sechsten Jahrhundert. Während der britischen Kolonialherrschaft kam es nach England und wurde dort erstmals 1863 unter dem Namen Patchesi vertrieben. Etwa zeitgleich kam in den USA das ebenfalls von dem indischen Spiel abgewandelte Parcheesi auf den Markt. Ludo wurde 1896 patentiert. Die deutsche Variante Mensch ärgere Dich nicht wurde seit 1914 in Serie produziert. Bisher wurde das Brettspiel etwa 100 Millionen Mal verkauft. Für Mensch ärgere Dich nicht braucht man Spielfiguren und mindestens einen Würfel.
Begriffserklärungen
Die verschiedenen Namen haben unterschiedliche Bedeutungen, die hier kurz erläutert werden:
- Pachisi bedeutet 25 und bezieht sich auf die Kaurischnecken, die statt der heute üblichen Würfel eingesetzt wurden. Die höchste Punktzahl, mit der gezogen werden konnte, war 25.
- Die Namen Patchesi und Parcheesi> sind Abwandlungen des indischen Begriffs Pachisi.
- Ludo stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Spiel oder ich spiele.
- Der deutsche Spielname Mensch ärgere Dich nicht bezieht sich auf die Regel, dass eine Spielfigur, die von einem anderen Spieler auf dasselbe Feld gesetzt wird, wieder auf den Anfang zurückgesetzt wird. Das ist eine ärgerliche Sache, weil man dann wieder von vorne anfangen muss.
Fang den Hut
Auch das Spiel mit den bunten Kegeln ist aus dem Pachisi entstanden. Es wird seit 1927 produziert und hat sich seitdem kaum geändert. Ebenso wie bei Mensch ärgere Dich nicht kann Fang den Hut von bis zu vier Personen auf einer Seite des Spielbretts und bis zu sechs Personen auf der anderen Seite gespielt werden. Dieses Brettspiel spielt man mit Hüten als Spielfiguren und mindestens einem Würfel.
Halma
Das quadratische Brettspiel wurde 1883 in den USA von dem Chirurgen G. H. Monks erfunden. Neun Jahre später wurde das deutsche Sternhalma, das sechs Ecken aufweist, patentiert. Diese beiden Spiele befinden sich auf der Vorder- und Rückseite eines Bretts. Das quadratische Halma kann von zwei bis vier, das Sternhalma von zwei bis sechs Spielern gespielt werden. Für Halma braucht man neben dem Spielbrett noch Figuren, aber keine Würfel.
Schach
Für das Spiel der Könige benötigt man ein Schachbrett und Schachfiguren. Auf dem Schachbrett kann man mit flachen weißen und schwarzen Steinen auch Dame spielen. Beide Spiele brauchen keine Würfel.
Schach entstand vermutlich in Nordindien und erlangte in Europa im 13. Jahrhundert eine große Popularität. Damals gehörte es zu den Fertigkeiten, die ein Ritter vorweisen musste. Ab dem 18. Jahrhundert war es in der Bürgerschaft angekommen.